Wärmeleitpaste, -pad und -kleber
Wärmeleitmittel sind elementare Bestandteile eines Kühlsystems, da sie die Wärmeübertragung zwischen der Hitzequelle (z.B. Mikrochips) und einem Kühlkörper deutlich optimieren können. Dabei werden Wärmeleitmittel nicht nur im Computer- und Serverbereich eingesetzt, auch bei der Kühlung von industriellen Maschinen, Motoren, Heiz- und Kühlgeräten sowie beispielsweise 3D-Druckern. Bevor Sie eine Wärmeleitpaste, ein Wärmeleitpad oder auch einen Wärmeleitkleber kaufen, wägen Sie z.B. die benötigte Leistung, die Eigenschaften, die Nutzungsdauer und auch die Fähigkeit zur Überbrückung von Spaltmaßen mit Ihrem Projekt ab.
Wärmeleitmittel im kurzen Überblick:
Paste | Pad | Kleber | Flüssigmetall | Peltiergel | |
Nutzungsdauer | |||||
Wärmewiderstand | |||||
Verarbeitung | |||||
Einsatzbereich | |||||
Spaltfüllend | |||||
Temperatur |
Niedrig | Mittel | Hoch |
Die Wärmeleitmittel unterscheiden sich dabei je nach Anwendungsbereich und Anforderungen:
Wärmeleitpaste
Sehr gute Leistung auf Basis von Silikon und anderen FüllstoffenDie Wärmeleitpaste ist optimal für die Ableitung der Wärme von der Wärmequelle zum Kühler geeignet, wobei Wärmeleitpaste in der Regel auf Silikonöl oder Keramiksubstrat in Verbindung mit Metalloxiden wie Silber oder Kupfer basiert. Meist liegt der Wärmeleitkoeffizient von Wärmeleitpasten im Bereich zwischen 1 bis 10 W/mK. Ein zeitlos beliebter Vertreter ist z.B. die Arctic Silver 5 Wärmeleitpaste.
Das Auftragen von Wärmeleitpaste ist dank der meist pastösen bis zähen Konsistenz recht einfach – sei es manuell oder auch maschinell im Industriebereich.
Wärmeleitpaste wird aufgrund der Flexibilität sowie recht einfachen Verarbeitung in allen erdenklichen Bereichen eingesetzt, solange keine zu hohen Anforderungen (beispielweise bei der Verlustleistung) zu Tage treten.
Flüssigmetall-Wärmeleitpaste
Extreme hohe Leistung dank flüssigem MetallNeben der Wärmeleitpaste auf Basis von Ölen und Subtraten kann für besonders hohe Anforderungen Wärmeleitpaste auf Basis von Flüssigmetall eingesetzt werden. Deren Wärmeleitkoeffizient liegt in der Regel im Bereich von 40 bis 80 W/mK, was einer deutlichen Leistungssteigerung entspricht.
Bei der Wärmeleitpaste aus Flüssigmetall muss jedoch darauf geachtet werden, dass (zumindest bei Pasten) kein direkter Kontakt mit Aluminium stattfindet. Wenn sich die Verwendung von Aluminium nicht vermeiden lässt, ist auch die Nutzung von Flüssigmetall in Form von einem Wärmeleitpad (Coollaboratory Liquid MetalPad) möglich. Dieses benötigt für das Entfalten der vollen Leistungsfähigkeit lediglich einen sogenannten BurnIn (das kurzzeitige Erreichen der Schmelztemperatur), damit das dann kurzzeitig flüssige Metall alle Unebenheiten ausfüllen kann.
Seinen Einsatz finden Wärmeleitpaste und -pad aus Flüssigmetall vor allem bei sehr hohen Verlustleistungen im Computer-, Server- und Industrie-Bereich, um die Wärmeübertragung bestmöglich zu unterstützen. Mehr Informationen zur Kühlung mit Flüssigmetall-Wärmeleitmitteln finden Sie hier: Flüssigmetall zur Kühlung von Bauteilen
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Wärmeleitpad
Gute Leistung und extrem einfache AnwendungDas Wärmeleitpad ist - ähnlich wie eine reguläre Wärmeleitpaste - für relativ geringe Verlustleistungen ausgelegt. Dabei bietet es jedoch eine unvergleichlich einfache Anwendung, da die oft in verschiedenen Dicken angeboten Wärmeleitpads einfach zwischen Wärmequelle und Kühler gelegt werden und zudem spaltfüllend sind. Auch das Entfernen eines Wärmeleitpad ist in der Regel sehr einfach. Beim Wärmeleitkoeffizient müssen sich die meisten Wärmeleitpads jedoch den -pasten geschlagen geben.
Seine Anwendung findet das Wärmeleitpad bei einer Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, unter anderem überall dort, wo größere Spaltmaße zwischen Wärmequelle und Kühler überbrückt werden müssen. Zudem ist der Einsatz vor allem in der Massenfertigung aufgrund der geringen Kosten sowie der äußerst einfachen Anwendung zu beobachten.
Wärmeleitkleber
Gute Leistung bei sicherem HaltEs kommt in vielen Bereichen immer wieder vor, dass Kühlkörper auf den Hitzequellen mechanisch nicht mit Schrauben oder ähnlichem sicher fixiert werden können. In solch einem Fall ist der Einsatz von einem hochwertigen und leistungsfähigen Wärmeleitkleber die optimale Lösung, um die Ableitung der Verlustleistung an den Kühlkörper bestmöglich zu gewährleisten.
Wärmeleitkleber sind Zweikomponentenklebstoffe auf Basis von Epoxiden oder Silikonen. Unser High Silver Wärmeleitkleber enthält für eine optimale Wärmeleitfähigkeit zudem metallische Füllstoffe (Silber). Wärmeleitkleber besitzen in der Regel eine Verarbeitungszeit (Topfzeit) von wenigen Minuten bis hin zu einer Stunde. Diese Zeit gibt an, bis wann der zwischen Kühlkörper und Hitzequelle aufgetragene Wärmeleitkleber ausgehärtet ist.
Um eine optimale Qualität zu gewährleisten, bieten wir Ihnen unseren High Silver Wärmeleitkleber in unserem Online-Shop an. Dieser ist für private wie auch industrielle Zwecke perfekt geeignet.
Peltiergel
Hohe Leistung in Verbindung mit Peltier-ElementenBeim Einsatz einer Peltierkühlung empfehlen wir die Verwendung von leistungsstarkem Peltiergel, da die Nutzung einer herkömmlichen Wärmeleitpaste nicht möglich ist.
Normale Wärmeleitpaste besteht aus einer Trägersubstanz und Füllstoffen. Die Trägersubstanz wandert beim Einsatz mit einer Peltierkühlung über Kapillareffekte und Abkühl- und Aufheizzyklen aus der Kontaktzone ab, wodurch zwischen dem Peltierelement und dem Kühler (Wärmetauscher) nur der trockene Füllstoff übrig bleiben würde. Die Folge ist eine unzureichende Ableitung der Abwärme vom Peltierelement zum Kühlkörper sowie die Beschädigung bzw. Zerstörung des Peltierelements.
Ähnlich wie Wärmeleitkleber besteht auch unser Peltiergel aus zwei Komponenten, welche für die Anwendung in der Regel 1:1 gemischt werden. Das Peltiergel bleibt dabei jedoch viskos, wodurch der Wärmetauscher jederzeit von Hand vom Peltierelement wieder gelöst werden kann. Auf diese Art und Weise kann beim Einsatz einer Peltierkühlung ein optimaler Wärmetransfer realisiert werden.